Freiwillige Feuerwehr Lich

Feuerlöscher

Bereits im Jahr 1816 wurde der erste Feuerlöscher von George William Manby erfunden. In seinem Gerät setzte Manby Wasser, Asche und Pressluft als Löschmittel ein. Massenfähig war diese Erfindung jedoch noch nicht.

Dies gelang im Dezember 1902 dem Minimax-Unternehmensgründer Wilhelm Graaff mit dem ersten tragbaren Feuerlöscher, der sog. „Spritztüte“. Bei diesem Schleuder-Trockenfeuerlöscher gab es keine Druckbehälter. Das Pulver wurde lediglich durch Schleudern des Behälters auf das Feuer aufgebracht.

Heute gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Feuerlöschern. Aufgrund des im jeweiligen Feuerlöscher verwendeten Löschmittels sind diese für verschiedene Arten von Bränden geeignet.

Die verschiedenen Arten von Bränden sind in Brandklassen eingeteilt. Die Brandklassen, für die ein Feuerlöscher geeignet ist, sind auf jedem Feuerlöscher angegeben und durch die Buchstaben A, B, C, D und F abgekürzt. Nachfolgend ist die Bedeutung der unterschiedlichen Brandklassen zu sehen:

Brandklasse Beschreibung Beispiele
A
Brände fester Stoffe, hauptsächlich organischer Natur, die normalerweise unter Glutbildung verbrennen.
Holz, Papier, Kohle, Heu, Stroh, Kunststoffe, Textilien, usw.
B
Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen.
Benzin, Ethanol, Teer, Wachs, viele Kunststoffe, Ether, Lacke, Harz
C
Brände von Gasen.
Wasserstoff, Erdgas, Methan, Propan, Butan
D
Brände von Metallen
Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium, Lithium und deren Legierung
F
Brände von Speiseölen/-fetten (pflanzliche oder tierische Öle und Fette) in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und -geräten
Folgende Symbole geben Aufschluss über die Eignung eines Feuerlöschers:

Gemäß DIN EN 3 sind in Deutschland die Prüf- und Füllvorschriften geregelt. Demnach muss ein Feuerlöscher in der Regel vor Ablauf von zwei Jahren auf seine Funktion überprüft werden (Sonderregelungen sind zu beachten!). Die Überprüfung dient vor allem:

  • der ordnungsgemäßen Funktion des Feuerlöschers
  • der Sicherheit des Benutzers eines Feuerlöschers (es wird mit hohen Drücken gearbeitet)


Bei ordnungsgemäßer Überprüfung erhält er eine Prüfplakette, auf der ersichtlich ist, wann er zuletzt überprüft wurde. Ausgelöste Feuerlöscher sind entsprechenden Fachbetrieben zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft zu übergeben.

Die Prüfung ist durch Fachfirmen durchführen zu lassen.

Feuerlöscher zu Hause und im PKW

Generell ist zu empfehlen bei Pkw mindestens einen 2-kg-Löscher mitzuführen (kleinere Löscher – welche ebenfalls im Handel sind – führen bei ungeübten Person kaum zu einem nennenswerten Löscherfolg). Der Feuerlöscher sollte griffbereit gelagert (beispielsweise unter dem Beifahrersitz) und nicht schwer zugänglich montiert sein.

Auch in Wohnhäusern sind Feuerlöscher unbedingt vorzuhalten. Hierfür eignen sich besonders Schaumlöscher. Sie sind für Brände von festen und flüssigen Stoffen zugelassen, haben eine hohe Löschleistung und der Löschmittelschaden bleibt auf den Brandherd begrenzt. Andere Bereiche werden nicht verschmutzt. Außerdem ist er einfach von Laien zu bedienen.

Ein Handfeuerlöscher mit 6 Litern Löschmittel ist empfehlenswert, da kleinere Löscher eventuell zur Brandbekämpfung nicht ausreichen und größere Geräte von schwächeren Personen schwer zu handhaben sind.

Anbringen sollte man sie im Wohnbereich, auf dem Weg zum Ausgang, zum Beispiel im Flur.

Wann soll ich noch selbst löschen oder lieber die Feuerwehr holen?

Feuerlöscher dienen zur wirksamen Bekämpfung von Entstehungsbränden. Das bedeutet, dass nur kleine und in der Entstehung befindliche Brände auch von Laien erfolgreich gelöscht werden können.

Die wenigsten Menschen haben einen Löscher schon mal in der Hand gehabt, geschweige denn richtig mit ihm den Ernstfall geübt. Im Notfall wissen sie weder wo er hängt, noch wie er genau funktioniert.

Unser Tipp: Öfter mal die Gebrauchanweisung durchlesen und wenn der Arbeitgeber eine Brandschutzschulung anbietet, unbedingt teilnehmen!

Im Brandfall grundsätzlich immer sofort die Feuerwehr alarmieren. Als Laie kann man schlecht einschätzen, ob man das Feuer wirklich selbst ausbekommt. Löscht man aber erst selbst und merkt, dass man es nicht schafft und ruft dann erst die Feuerwehr, ist es meistens schon zu spät.

Was tun, wenn's brennt?

Wenn im Zimmer ein Brand ausbricht, schließen Sie das Fenster und verlassen das Zimmer. Dabei müssen Sie die Tür hinter sich schließen, Anwesende warnen und Feuerwehr rufen. Keine Zeit mit Löschversuchen verlieren, wenn der Brand nicht sehr klein ist.

Da die giftigen Gase nach oben steigen, müssen Sie sich bei Rauchentwicklung nah über dem Boden bewegen, und versuchen, das Gebäude zu verlassen. Falls das nicht möglich ist, suchen Sie einen Fluchtraum auf. Orientieren Sie sich an den Leitsystemen, die sich in modernen Gebäuden in Bodennähe und zusätzlich an den Wänden befinden. Zuhause werden Sie so was kaum haben, aber da kennen Sie sich aus und wissen, wie Sie am schnellsten nach draußen kommen.

Wenn es außerhalb des Raums brennt, Türgriff anfassen – wenn er heiß ist, Tür nicht öffnen! Türspalten mit nassen Tüchern abdichten, sich ans offene Fenster stellen und um Hilfe rufen. Nicht hinausspringen.

Wie lösche ich richtig?

Außen: Immer in Windrichtung löschen, damit einem Rauch, Feuer und Löschmittel nicht entgegen kommen.

Generell: Immer an die Wurzel des Feuers und von vorn nach hinten löschen. Gerät in einem Zug leeren. Bei Löschabbruch gegebenenfalls Tür schließen und an die Möglichkeit von Rückzündungen denken.

1. Immer mit Wind oder Strömungsrichtung ablöschen

2. Flächenbrände von unten nach oben und von vorne nach hinten ablöschen

3. Tropfbrände immer von oben nach unter ablöschen

4. Einsatz von mehreren Löschern immer gleichzeitig

5. Rückzündung beachten

Einmal benutzte Feuerlöscher dürfen nicht wieder aufgehängt werden und sollten unverzüglich beim Wartungsdienst neu befüllt werden.


Wichtiger Hinweis!

Die Freiwillige Feuerwehr Lich-Kernstadt bietet keinen Wartungsdienst an.